Regie: Angela Melitopoulos
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Biografie: Geboren 1961 in München.
Melitopoulos lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat Bildende Kunst bei Nam Jun Paik an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, ist Mitglied verschiedener politischer Netzwerke in Paris, Italien, Türkei und Deutschland und lehrt international an mehreren akademischen Institutionen. Seit 1985 werden ihre Arbeiten auf internationalen Filmfestivals und in Ausstellungen und Museen (Centre Georges Pompidou Paris, Whitney Museum NY) gezeigt.
Land: Deutschland
Jahr: 1999
Synopsis: „“Passing Drama“ beschreibt das in meiner Familie weitergegebene Hörbild einer Migration, die zuletzt in der Gastarbeit in Deutschland mündet, zuvor die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus durchläuft und zuerst den Exodus der Griechen aus Kleinasien beschreibt. Die über drei Generationen und vier Länder sich erstreckende Fluchtbewegung wird im Video aus den sehr kurzen Fragmenten prägnanter Stimmmelodien konstruiert, die ich aus langen Interviews mit den Flüchtlingen im Dorf meines Vaters montierte. Sätze wie Steine, die so oft innerhalb der Familie, von Eltern zu Kindern, unter den Frauen und Männern wiederholt wurden, dass sie zu Phrasen wurden, sich fast wie ein Lied anhörten. Diese musikalischen Momente der Rede bestanden nur aus wenigen Sätzen. Die Sätze der 'Steingeneration' – so werden in Griechenland die kleinasiatischen Flüchtlinge genannt – komponieren ein kollektives Erinnerungsbild, das Gedächtnis einer verstreuten Gemeinschaft, das der Verdrängungspolitik aller Nationalstaaten, mit denen sie zu tun hatten, standhielt. „Passing Drama“ entwirft die Verwebung einer Narration, in der das Vergessen niemals nur ein individuelles ist. Jedes Vergessen mischt sich mit dem Vergessen der Vorwelt und geht mit ihm zahllose, ungewisse, wechselnde Verbindungen zu immer neuen Ausgeburten ein.“ (Angela Melitopoulos)
Sprache: Deutsch, Griechisch