Deutscher Titel: Eine Trilogie von Dani Gal
Regie: Dani Gal
→ Biografie anzeigen ← Biografie schließen
Biografie: Dani Gal wurde 1975 in Jerusalem geboren. 1997 begann er ein Studium
am Avni Institute of Art and Design in Tel Aviv, von 1998 bis 2000 besuchte er die Jerusalemer Bezalel Academy of Arts and Design, bevor er fünf Jahre lang an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main studierte. An der Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York CiX schloss er seine Studien ab. Mit seinen (Video-)Installationen ist Gal seither weltweit in Einzelausstellungen vertreten, unter anderem im Jewish Museum New York (2014), im Museum of Contemporary Art in Tel Aviv (2014) und in der Kunsthalle St. Gallen (2013). Dani Gal lebt und arbeitet in Berlin.
Land: Israel, Deutschland
Jahr: 2011 bis 2018
Synopsis: 3 Filme von Dani Gal
Dani Gals Trilogie NACHT UND NEBEL (Israel 2011) WIE AUS DER FERNE (Deutschland/Österreich 2013) und WHITECITY (Deutschland 2018) umkreist die komplexen Strukturen kollektiver Erinnerung und beleuchtet die Leerstellen zwischen Realität und Darstellung, zwischen Erinnerung und Erfindung, indem sie die Geschichte als offenen Prozess der subjektiven Interpretation entlarvt.
NACHT UND NEBEL rekonstruiert als Reenactment die Nacht, in der Adolf Eichmann von israelischen Polizisten hingerichtet und seine Asche ins Meer gestreut wurde. Die komplexe Freundschaft zwischen Simon Wiesenthal, dem „Nazi-Jäger“, und Albert Speer, dem leitenden Architekten der Nazis, wird in dem Film WIE AUS DER FERNE durch die Folie eines kurzen Textes von Ludwig Wittgenstein über Erinnerungsbilder inszeniert. In WHITECITY besucht der israelische Eugeniker Arthur Ruppin die Weißenhofsiedlung in Stuttgart. In Flashbacks seines Besuchs bei NS-Rassetheoretiker Hans F.K. Günther verweben sich ihre Theorien in eine deliriöse Fantasie. Das bestimmende Thema der Trilogie ist das Verhältnis zwischen Opfern und Tätern auf kollektiver wie auf persönlicher Ebene, insbesondere in der jüngeren jüdisch-deutschen Geschichte.
Director’s Note
In meinen Filmen nutze ich kinematografische Techniken und dokumentarische Materialien, um
historische Ereignisse unter bestimmten narrativen Aspekten zu rekonstruieren, die in Vergessenheit
geraten sind. Meine zentralen Anliegen sind es, die problematische Natur der Rekonstruktion von realen
Ereignissen sowie Prozesse der Inklusion und Exklusion, die eng mit der Re-Imagination der
Vergangenheit einhergehen, bewusst zu machen. Meine Filme erforschen die Zwischenräume zwischen
Fakt und Fiktion, Historie und Erinnerung, Wahrnehmung und Interpretation von Geschichte.
Sprache: Deutsch