Regie: Riki Kalbe
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Biografie: Riki Kalbe (geboren 20.9.1941 in Wuppertal, gestorben 2.1.2002 in Berlin) war Filmemacherin und Fotografin. Sie liebte konkrete Dinge und entdeckte in ihnen metaphorische Universen, sie erfand die feministische Hackerin und kam damit der Realität zuvor, sie erforschte Alltagsgeschichten und widmete sich der verborgenen Erinnerung, wobei sie stets der Frage nachging, wie überhaupt erinnert werden kann. Zwischen 1976 und 1998 drehte sie 15 Filme, einige davon in Zusammenarbeit mit Barbara Kasper und anderen. Zuletzt wurden ihre Filme 2006 im Kino Arsenal im Zusammenhang mit einer Ausstellung ihrer Fotografien gezeigt. Dort verbrachte sie viel Zeit als Zuschauerin und Filmemacherin. In ihrer feinfühligen Art, Dinge zusammenzuführen und für Ideen zu begeistern, wirkte sie dabei auch als Programmgestalterin. Um ihrer langen Verbundenheit Ausdruck zu verleihen, hinterließ sie ihr gesamtes filmisches Werk dem Arsenal. Ihr fotografischer Nachlass befindet sich in der Akademie der Künste.
Riki Kalbe war Geschichten- und Bildersammlerin. Sie war mit vielen, die in Berlin (in Ost und West) und anderswo lebten und arbeiteten, freundschaftlich verbunden. Sie unterstützte ihre Freunde in vielerlei Hinsicht, z.B. indem sie deren Ideen und Projekte großzügig teilte.
Die vorliegende DVD soll dazu dienen, ihre Filme einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Riki Kalbe war ein Mensch mit großem Herzen, der leidenschaftlich sein konnte und rastlos, aber auch ratlos und verletzt, jemand der erst zuhörte und dann sprach und, vielleicht ohne es zu wollen, ansteckend wirkte mit seinen Ideen. Riki war eine Meisterin im Recherchieren und Nicht-Locker-Lassen. Ihre Begeisterung behielt sie dabei nie für sich, schon hatte dich das Feuer erreicht, der Funke glomm, und unversehens warst du ganz im Sog ihrer Geschichte.
(Lothar Heinke, „Nachruf auf Riki Kalbe“, Der Tagesspiegel 8.2.2002)
Land: BRD
Jahr: 1979
Synopsis: Ein Film ausgedacht und gemacht von Riki Kalbe, Jean-Pierre Cazenave-Laroche, Gisela Mirau, Luzie Roser und Sigrid Vagt. Geholfen haben uns Marian Schura, Theo Cybilla, die Wohngemeinschaft Reichenbergerstraße, Sybille, Heidi, Puki, Brigitte und Jerminal. Utupua und Pink Floyd haben die Musik gemacht. Produziert hat die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Für ihre Bemühungen um das Archivmaterial danken wir: drei Produktionsleitern der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, dem Archiv des Norddeutschen Rundfunks, dem Akademischen Rat der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, der Panorama Redaktion des Norddeutschen Rundfunks, einem Fernschreiber des Senders Freies Berlin, dem Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, dem Justitiar des Norddeutschen Rundfunks, dem Programmdirektor des Norddeutschen Rundfunks, sowie den Herren Nollau, Hacke und dem Heiligen Vater. Berlin 1978.
Der Film ist eine Geschichte von 3 Frauen, die zusammen leben und einen Störsender bauen, mit dem sie sich in den Ton des laufenden TV-Programmes einschalten. Warum sie das tun, vermittelt eine polemische Montage von TV-Archivmaterial, die zeigt, wie Männer in führenden gesellschaftlichen Positionen über Frauen reden und was sie tun. (Produktionsmitteilung)
Sprache: Deutsch