Regie: Raja Amari
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Biografie: Raja Amari, geb. 1971 in Tunis. Romanistikstudium an der Universität von Tunis, Schwerpunkt Kunstgeschichte, Filmstudium an der Pariser Filmhochschule FEMIS. Filme: Avril (1998), Un soir de juillet (2000).
Land: Tunesien, Frankreich
Jahr: 2002
Synopsis: Tunis, heute. Lilia, eine ordentliche Frau und aufmerksame Mutter, stellt fest, dass ihre Tochter Salma eine Verhältnis mit Chokri hat, der als Musiker in einem Cabaret, dem ‘Satin Rouge’, arbeitet. Da sie ihre eigenen Sehnsüchte immer unterdrückt hat, kann sie ihre Tochter nicht verstehen und versucht sie deshalb vor dieser ‘gefährlichen Verbindung’ zu retten. Sie begibt sich in das Cabaret und lernt eine Welt kennen, die sie zugleich anzieht und abstößt. Schließlich werden in ihr seit langem verschüttete Sehnsüchte geweckt... Raja Amari: „Lilia entdeckt ihren Körper, den sie ihr Leben lang unter weiten, formlosen Kleidern verborgen und für den sie sich niemals interessiert hat. Erst durch den Tanz und bemerkenswerterweise in einem Cabaret, dem Ort der Zurschaustellung schlechthin, vollzieht sich die Veränderung. Chokris Liebe erlaubt ihr, eine Wirklichkeit zu leben, die sie niemals erfahren hat – abgesehen von manchen Momenten, in denen sie träge ausgestreckt vor dem Fernseher lag. Von nun an folgt Lilia nur noch ihrer Sehnsucht, die eine innere Entwicklung auslöst. Sie muß sich schließlich zwar ihre Niederlage eingestehen, kann aber nun der Heirat ihrer Tochter zustimmen. Lilia findet zur Normalität zurück und ‘spielt’ dieses Mal die Rolle der Mutter. Die Scheinheiligkeit dieser Figur, die sich unterordnet, entspricht der Scheinheiligkeit der Gesellschaft.“
Sprache: Arabisch
Forumsjahr: 2002