Regie: Jochen Schmith
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Biografie: Seit dem Jahr 2000 arbeiten Peter Hoppe (geb. 1971 in Kapstadt), Peter Steckroth (geb. 1972 in Stuttgart) und Carola Wagenplast (geb. 1975 in Stuttgart) unter dem Namen Jochen Schmith zusammen. Jochen Schmith tritt als fiktiver Autor ihrer Arbeiten auf.
Von 1999 – 2006 Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. Eran Schaerf, Prof. Willem Oorenbeek, Prof. Pia Stadtbäumer und Prof. Jörn Zehe. Seit 2001 diverse Ausstellungs- beteiligungen im In- und Ausland.
Die Entscheidung der Gruppe unter einem deutschsprachigen Namen mit englischer Endung aufzutreten kann bereits als erste Setzung im Sinne eines Werks betrachtet werden, das auch von Kommunikationsstrategien in der Informationsgesellschaft handelt. Am Anfang der künstlerischen Zusammenarbeit von Jochen Schmith standen mediale Inszenierungstechniken, die in Videoinstallationen und konzeptionellen Vortragsdarstellungen erprobt wurden. Diese Arbeiten zeichneten sich durch ihren performativen Charakter aus. Der Materialbegriff der aktuellen Arbeiten ist dadurch geprägt, dass Topoi wie Codes, räumliche Inhalte, Projektionen, Identitäten etc. mit eingeschlossen werden. Die Begehung von Orten und die Sammlung von unterschiedlichem vorgefundenem Material bilden einen Teil der Arbeit, die sich unter anderem mit der Aneignung von Zeichen der Repräsentation im Alltag auseinander setzt.
Jochen Schmith analysiert Kulissen, Architekturen, Konventionen und Symbole. Schmiths Eingriffe in soziale Codes sind oft marginal und unscheinbar. Die Arbeiten lassen sich nicht auf formale oder inhaltliche Strukturen eingrenzen.
Land: Deutschland
Jahr: 2005
Synopsis: Direkt an der Autobahn Hamburg-Hannover liegt eine Musterhausausstellung, die abends hell erleuchtet ist und im Vorbeifahren wie eine Sied- lung erscheint. Die Häuser sind komplett eingerichtet, menschenleer und durch ihre kreisförmige Anordnung wird der Charakter einer gated community verstärkt. Die Arrangements in den Wohn- einheiten produzieren Bilder einer modularen Lebensidee, die durch Wiederholung und Ähnlichkeit gekennzeichnet ist.
Für die Erstellung der Kamerafahrt wurde im Vorfeld ein Geländewagen im Autohaus zur Probefahrt ausgeliehen, der im veränderten Umfeld der Musterhaussiedlung als Kameradolly diente. Der Geländewagen ist als Spiegelung in den Fensterscheiben der Häuserzu sehen und fungiert in diesem Moment auch als ein in Szene gesetztes Ausstattungsobjekt.
In den USA wird ein Großteil der Fertighaussiedlungen auf aufgeschütteten
Sumpfgebieten gebaut. Die Tonspur des Videoloops arbeitet mit original Atmo der Dreharbeiten und Sounds aus Hollywood-Datenbanken, die für die Vertonung von Filmen eingesetzt werden. Eine idyllische Sommernachtsatmosphäre wird simuliert, die zeitweise vom Lärm der Autobahn übertönt wird.