Format: DVD
Verleihstatus: Ausleihbar nach Rücksprache
Fassung: OF
Laufzeit in Minuten: 60
Farbe: S/W-Farbe
Ton: Stumm
Anzahl Akte: 1
Mitte bis Ende der 1970er Jahre, im Zuge mehrerer New York-Besuche, produzierte Schönherr einen erstaunlichen 107-stündigen Film auf Super8, ein "visuelles Tagebuch" aus Impressionen der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Fernsehkultur.
Ludwig Schönherr
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Der deutsche Künstler Ludwig Schönherr begann in den späten 1950ern mit Malerei und Fotografie. Mitte der 1960er verlagerte sich sein Interesse von den bildenden Künsten zum Film. Zwischen 1967 und 1970, einer hochproduktiven Periode für den europäischen Experimentalfilm im Allgemeinen, drehte Schönherr zahllose kurze Super8- und 16mm-Filme, die spezifische technische und ästhetische Aspekte des Mediums, sowie dessen Verhältnis zur Repräsentation erforschten. Im Besonderen ging es um den Zoom, den Einsatz flackernder Farben und die Darstellung von Gesichtern. Ungefähr zur gleichen Zeit kaufte Schönherr sich seinen ersten Schwarzweißfernseher und produzierte eine lange Serie von "Elektronischen Filmen" – in Einzelbildern abgefilmte Fernsehbilder, unterbrochen von flackernden Farben. Diese wunderschöne und zeitlose Serie markiert den Startpunkt einer lebenslangen Fokussierung Schönherrs auf die Allgegenwart des Fernsehens und populäre kulturelle Bilder des modernen Alltags. Zu Schönherrs Werken gehören auch zahlreiche Fotos und Fotocollagen von Fernsehbildern. Fragt man ihn nach seiner Faszination für das Fernsehen, witzelt Schönherr: "Das Leben im Fernsehen ist viel interessanter als das echte Leben draußen." Mitte bis Ende der 1970er, im Zuge mehrerer New York-Besuche, produzierte Schönherr einen erstaunlichen 107-stündigen Film auf Super8, ein "visuelles Tagebuch" aus Impressionen der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Fernsehkultur. Mitte der 1980er stellte er ein ähnlich überwältigendes Portrait von Hamburg her. Der 60minütige Film Das unbekannte Hamburg (1983-88) – das einzige mit öffentlicher Förderung finanzierte Werk des Künstlers – durchsetzt sorgsam kadrierte Einstellungen mit stummen Close-Ups von Ballerinas des Hamburger Ballets – Bilder, die an Andy Warhols Screen Tests erinnern. Neben Fernsehen und Stadtlandschaften sind auch die Ballerinas immer wiederkehrende Objekte von Schönherrs Blick, sowohl im Film als auch auf Fotografien. (In den 1960er Jahren schrieb Schönherr sogar selbst zwei Ballette.) Das vielseitige Schaffen des Künstlers wurde begleitet von der Entwicklung immer neuer prägnant formulierter Theorien zu Film, Fernsehen und Fotografie. Die meisten dieser ein bis zweiseitigen Theorien befassen sich mit den formalen Strukturen, die der Organisation von Bildern in den jeweiligen Medien zugrundeliegen. Schönherrs Interesse an Form und Struktur in Praxis und Theorie vermeidet den Hang zum trockenen Akademikertum und die wichtigtuerische Humorlosigkeit, die das Denken vieler seiner Zeitgenossen im Bereich des formalen oder strukturellen Films bestimmt. Neben seinen eigenen Projekten war Schönherr regelmäßig in die Arbeit anderer Künstler und Freunde involviert. Er filmte Aktionen von Otto Mühl, fotografierte Performances von Nam June Paik oder Jack Smith, dem wegweisenden Underground-Künstler und steuerte 1979 einen Film zu Dieter Roths Hamburger Ballett bei.
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Der deutsche Künstler Ludwig Schönherr begann in den späten 1950ern mit Malerei und Fotografie. Mitte der 1960er verlagerte sich sein Interesse von den bildenden Künsten zum Film. Zwischen 1967 und 1970, einer hochproduktiven Periode für den europäischen Experimentalfilm im Allgemeinen, drehte Schönherr zahllose kurze Super8- und 16mm-Filme, die spezifische technische und ästhetische Aspekte des Mediums, sowie dessen Verhältnis zur Repräsentation erforschten. Im Besonderen ging es um den Zoom, den Einsatz flackernder Farben und die Darstellung von Gesichtern. Ungefähr zur gleichen Zeit kaufte Schönherr sich seinen ersten Schwarzweißfernseher und produzierte eine lange Serie von "Elektronischen Filmen" – in Einzelbildern abgefilmte Fernsehbilder, unterbrochen von flackernden Farben. Diese wunderschöne und zeitlose Serie markiert den Startpunkt einer lebenslangen Fokussierung Schönherrs auf die Allgegenwart des Fernsehens und populäre kulturelle Bilder des modernen Alltags. Zu Schönherrs Werken gehören auch zahlreiche Fotos und Fotocollagen von Fernsehbildern. Fragt man ihn nach seiner Faszination für das Fernsehen, witzelt Schönherr: "Das Leben im Fernsehen ist viel interessanter als das echte Leben draußen." Mitte bis Ende der 1970er, im Zuge mehrerer New York-Besuche, produzierte Schönherr einen erstaunlichen 107-stündigen Film auf Super8, ein "visuelles Tagebuch" aus Impressionen der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Fernsehkultur. Mitte der 1980er stellte er ein ähnlich überwältigendes Portrait von Hamburg her. Der 60minütige Film Das unbekannte Hamburg (1983-88) – das einzige mit öffentlicher Förderung finanzierte Werk des Künstlers – durchsetzt sorgsam kadrierte Einstellungen mit stummen Close-Ups von Ballerinas des Hamburger Ballets – Bilder, die an Andy Warhols Screen Tests erinnern. Neben Fernsehen und Stadtlandschaften sind auch die Ballerinas immer wiederkehrende Objekte von Schönherrs Blick, sowohl im Film als auch auf Fotografien. (In den 1960er Jahren schrieb Schönherr sogar selbst zwei Ballette.) Das vielseitige Schaffen des Künstlers wurde begleitet von der Entwicklung immer neuer prägnant formulierter Theorien zu Film, Fernsehen und Fotografie. Die meisten dieser ein bis zweiseitigen Theorien befassen sich mit den formalen Strukturen, die der Organisation von Bildern in den jeweiligen Medien zugrundeliegen. Schönherrs Interesse an Form und Struktur in Praxis und Theorie vermeidet den Hang zum trockenen Akademikertum und die wichtigtuerische Humorlosigkeit, die das Denken vieler seiner Zeitgenossen im Bereich des formalen oder strukturellen Films bestimmt. Neben seinen eigenen Projekten war Schönherr regelmäßig in die Arbeit anderer Künstler und Freunde involviert. Er filmte Aktionen von Otto Mühl, fotografierte Performances von Nam June Paik oder Jack Smith, dem wegweisenden Underground-Künstler und steuerte 1979 einen Film zu Dieter Roths Hamburger Ballett bei.
Der deutsche Künstler Ludwig Schönherr begann in den späten 1950ern mit Malerei und Fotografie. Mitte der 1960er verlagerte sich sein Interesse von den bildenden Künsten zum Film. Zwischen 1967 und 1970, einer hochproduktiven Periode für den europäischen Experimentalfilm im Allgemeinen, drehte Schönherr zahllose kurze Super8- und 16mm-Filme, die spezifische technische und ästhetische Aspekte des Mediums, sowie dessen Verhältnis zur Repräsentation erforschten. Im Besonderen ging es um den Zoom, den Einsatz flackernder Farben und die Darstellung von Gesichtern. Ungefähr zur gleichen Zeit kaufte Schönherr sich seinen ersten Schwarzweißfernseher und produzierte eine lange Serie von "Elektronischen Filmen" – in Einzelbildern abgefilmte Fernsehbilder, unterbrochen von flackernden Farben. Diese wunderschöne und zeitlose Serie markiert den Startpunkt einer lebenslangen Fokussierung Schönherrs auf die Allgegenwart des Fernsehens und populäre kulturelle Bilder des modernen Alltags. Zu Schönherrs Werken gehören auch zahlreiche Fotos und Fotocollagen von Fernsehbildern. Fragt man ihn nach seiner Faszination für das Fernsehen, witzelt Schönherr: "Das Leben im Fernsehen ist viel interessanter als das echte Leben draußen." Mitte bis Ende der 1970er, im Zuge mehrerer New York-Besuche, produzierte Schönherr einen erstaunlichen 107-stündigen Film auf Super8, ein "visuelles Tagebuch" aus Impressionen der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Fernsehkultur. Mitte der 1980er stellte er ein ähnlich überwältigendes Portrait von Hamburg her. Der 60minütige Film Das unbekannte Hamburg (1983-88) – das einzige mit öffentlicher Förderung finanzierte Werk des Künstlers – durchsetzt sorgsam kadrierte Einstellungen mit stummen Close-Ups von Ballerinas des Hamburger Ballets – Bilder, die an Andy Warhols Screen Tests erinnern. Neben Fernsehen und Stadtlandschaften sind auch die Ballerinas immer wiederkehrende Objekte von Schönherrs Blick, sowohl im Film als auch auf Fotografien. (In den 1960er Jahren schrieb Schönherr sogar selbst zwei Ballette.) Das vielseitige Schaffen des Künstlers wurde begleitet von der Entwicklung immer neuer prägnant formulierter Theorien zu Film, Fernsehen und Fotografie. Die meisten dieser ein bis zweiseitigen Theorien befassen sich mit den formalen Strukturen, die der Organisation von Bildern in den jeweiligen Medien zugrundeliegen. Schönherrs Interesse an Form und Struktur in Praxis und Theorie vermeidet den Hang zum trockenen Akademikertum und die wichtigtuerische Humorlosigkeit, die das Denken vieler seiner Zeitgenossen im Bereich des formalen oder strukturellen Films bestimmt. Neben seinen eigenen Projekten war Schönherr regelmäßig in die Arbeit anderer Künstler und Freunde involviert. Er filmte Aktionen von Otto Mühl, fotografierte Performances von Nam June Paik oder Jack Smith, dem wegweisenden Underground-Künstler und steuerte 1979 einen Film zu Dieter Roths Hamburger Ballett bei.
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Der deutsche Künstler Ludwig Schönherr begann in den späten 1950ern mit Malerei und Fotografie. Mitte der 1960er verlagerte sich sein Interesse von den bildenden Künsten zum Film. Zwischen 1967 und 1970, einer hochproduktiven Periode für den europäischen Experimentalfilm im Allgemeinen, drehte Schönherr zahllose kurze Super8- und 16mm-Filme, die spezifische technische und ästhetische Aspekte des Mediums, sowie dessen Verhältnis zur Repräsentation erforschten. Im Besonderen ging es um den Zoom, den Einsatz flackernder Farben und die Darstellung von Gesichtern. Ungefähr zur gleichen Zeit kaufte Schönherr sich seinen ersten Schwarzweißfernseher und produzierte eine lange Serie von "Elektronischen Filmen" – in Einzelbildern abgefilmte Fernsehbilder, unterbrochen von flackernden Farben. Diese wunderschöne und zeitlose Serie markiert den Startpunkt einer lebenslangen Fokussierung Schönherrs auf die Allgegenwart des Fernsehens und populäre kulturelle Bilder des modernen Alltags. Zu Schönherrs Werken gehören auch zahlreiche Fotos und Fotocollagen von Fernsehbildern. Fragt man ihn nach seiner Faszination für das Fernsehen, witzelt Schönherr: "Das Leben im Fernsehen ist viel interessanter als das echte Leben draußen." Mitte bis Ende der 1970er, im Zuge mehrerer New York-Besuche, produzierte Schönherr einen erstaunlichen 107-stündigen Film auf Super8, ein "visuelles Tagebuch" aus Impressionen der Stadt, ihrer Einwohner und ihrer Fernsehkultur. Mitte der 1980er stellte er ein ähnlich überwältigendes Portrait von Hamburg her. Der 60minütige Film Das unbekannte Hamburg (1983-88) – das einzige mit öffentlicher Förderung finanzierte Werk des Künstlers – durchsetzt sorgsam kadrierte Einstellungen mit stummen Close-Ups von Ballerinas des Hamburger Ballets – Bilder, die an Andy Warhols Screen Tests erinnern. Neben Fernsehen und Stadtlandschaften sind auch die Ballerinas immer wiederkehrende Objekte von Schönherrs Blick, sowohl im Film als auch auf Fotografien. (In den 1960er Jahren schrieb Schönherr sogar selbst zwei Ballette.) Das vielseitige Schaffen des Künstlers wurde begleitet von der Entwicklung immer neuer prägnant formulierter Theorien zu Film, Fernsehen und Fotografie. Die meisten dieser ein bis zweiseitigen Theorien befassen sich mit den formalen Strukturen, die der Organisation von Bildern in den jeweiligen Medien zugrundeliegen. Schönherrs Interesse an Form und Struktur in Praxis und Theorie vermeidet den Hang zum trockenen Akademikertum und die wichtigtuerische Humorlosigkeit, die das Denken vieler seiner Zeitgenossen im Bereich des formalen oder strukturellen Films bestimmt. Neben seinen eigenen Projekten war Schönherr regelmäßig in die Arbeit anderer Künstler und Freunde involviert. Er filmte Aktionen von Otto Mühl, fotografierte Performances von Nam June Paik oder Jack Smith, dem wegweisenden Underground-Künstler und steuerte 1979 einen Film zu Dieter Roths Hamburger Ballett bei.
BRD
1976 bis 1979
Kein Dialog
2009