Silvia Prieto
Werk
Silvia Prieto ist die Geschichte einer Frau, die von der Idee besessen ist, daß es noch eine andere gibt, die genauso heißt wie sie. An ihrem 27. Geburtstag entschließt sie sich, ihr Leben zu ändern. Sie bekommt einen Job als Kellnerin und trifft sich mit ihrem Ex-Mann Marcelo, der ihr 1.200 Dollar gibt. Sie kauft sich einen Kanarienvogel und immer wieder Hühner, die sie ganz fanatisch zerkleinert. Sie lernt Brite kennen, die auf der Straße für ein Waschpulver gleichen Namens wirbt. Und die bringt sie mit Gabriel zusammen, ihrem Ex-Mann, der sich als Schulfreund von Silvias Ehemaligem entpuppt. Dann verbringt sie mit ihrem Kanarienvogel ein Wochenende in Mar del Plata, wo sie einen Italiener kennenlernt, der ihr sein Armani-Jackett leiht. Durch diese Beziehung entdeckt sie, daß sie nicht einzig ist. Ihre fragile Welt gerät aus den Fugen. Die ersten Nachforschungen werden rasch zu einem Verwirrspiel der subtilen Verrätselung zwischen Komik, Parodie und Tiefsinn. Martín Rejtman: „Die Geschichte spielt im Argentinien der 90er Jahre, in einem Land und einer Zeit, in der das Gespräch über die Identität keineswegs als banale Frage erscheint. Trotz des bewußt leichten Tons des Films glaube ich, daß die politische und soziale Realität Argentiniens dem Geschehen einen sehr speziellen Kontext der Schizophrenie verleiht: die Generation, die ihre Identität verleugnet, die Kinder der Verschwundenen, die in Gefangenschaft geboren wurden.“