Cine Piquetero
Werk
Filmemacher haben den spontanen Aufstand verzweifelter Argentinier am 19./20. Dezember 2001 mit ihren Videokameras festgehalten, haben die Gewaltakte des Polizeiapparats dokumentiert und gezeigt, wie der Widerstand Hunderttausender im ganzen Land schließlich einen Präsidenten zum Rücktritt zwingt. Es war der vorläufige Höhepunkt einer Massenbewegung, die in den letzten Jahren unter der Bezeichnung ‘Piqueteros’ die politische Landschaft am Rio de la Plata verändert hat. Sie wird von einer Filmbewegung begleitet, die einzigartig in Lateinamerika ist. Denn nie zuvor konnten Filmemacher so systematisch soziale Eruptionen aufzeichnen und so unmittelbar mit ihren Arbeiten in den Kampf um menschenwürdige Lebensbedingungen eingreifen. Die Videotechnik hat es ermöglicht. Dieses Cine Piquetero, stellt das Forum zum ersten Mal einer internationalen Öffentlichkeit mit einem halben Dutzend Dokumentarfilmen und filmischen Flugblättern vor. Sie zeigen die Rebellion der Massen vom Dezember 2001 (Por un nuevo cine en un nuevo país), bieten einen Rückblick auf die Diktatur, mit der der heutige Niedergang Argentiniens begann (Memoria, vacuna contra la muerte), dokumentieren die Aktionen der verarmten Rentner (Tercer tiempo), veranschaulichen Konzepte und Organisationsformen der Piqueteros (Piqueteros carajo!), verweisen auf Fabriken unter Arbeiterkontrolle (Ceramica Zanón) und vermitteln die Spontaneität des Kampfes (Brukmanes de los trabajadores).