Am Israel chai
Werk
Ursula Bohn (1907-2001) erzählt von ihrer Freundschaft zu zwei jüdischen Frauen Ende der dreißiger, Anfang der vierziger Jahre, als deren Leben in Berlin zunehmend von der nationalsozialistischen Verfolgung bestimmt ist.
Beide Freundinnen werden 1942/43 nach Auschwitz deportiert. Bohn versucht mehrfach vergeblich, sie freizukaufen. Henny Frankenschwert wird im Konzentrationslager ermordet. Lucie Adelsberger überlebt Auschwitz. Noch im Jahr 45 emigriert die Freundin in die USA und arbeitet dort bis in die späten sechziger Jahre als Ärztin und Krebsforscherin.
Für Ursula Bohn ermöglichen der anhaltende freundschaftliche Kontakt mit der Überlebenden (sie veröffentlicht Adelsbergers Auschwitzbericht in der BRD) und ihre eigene, leidenschaftliche Mitarbeit am neu gegründeten Berliner Institut "Kirche und Judentum" ein Weiterleben in dem für sie schuldig gebliebenen Nachkriegswestdeutschland.
Der Zeitzeugenbericht orientiert sich so weitgehend wie möglich an Frau Bohns Anliegen, Zeugnis abzulegen – nicht als weitere „gute Deutsche“, sondern als bis zuletzt mit sich und Gott Hadernde. Ihr Bericht und die filmische Verdichtung versuchen, jede Art von „Auschwitzdramaturgie“ zu vermeiden.
(Stefan Hayn)
Beide Freundinnen werden 1942/43 nach Auschwitz deportiert. Bohn versucht mehrfach vergeblich, sie freizukaufen. Henny Frankenschwert wird im Konzentrationslager ermordet. Lucie Adelsberger überlebt Auschwitz. Noch im Jahr 45 emigriert die Freundin in die USA und arbeitet dort bis in die späten sechziger Jahre als Ärztin und Krebsforscherin.
Für Ursula Bohn ermöglichen der anhaltende freundschaftliche Kontakt mit der Überlebenden (sie veröffentlicht Adelsbergers Auschwitzbericht in der BRD) und ihre eigene, leidenschaftliche Mitarbeit am neu gegründeten Berliner Institut "Kirche und Judentum" ein Weiterleben in dem für sie schuldig gebliebenen Nachkriegswestdeutschland.
Der Zeitzeugenbericht orientiert sich so weitgehend wie möglich an Frau Bohns Anliegen, Zeugnis abzulegen – nicht als weitere „gute Deutsche“, sondern als bis zuletzt mit sich und Gott Hadernde. Ihr Bericht und die filmische Verdichtung versuchen, jede Art von „Auschwitzdramaturgie“ zu vermeiden.
(Stefan Hayn)