Demon

Werk


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Heinz Emigholz    → Biografie anzeigen   
BRD
1976, 1977
Deutsch, Englisch, Französisch
1979, 2010
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Die Übersetzung von Stéphane Mallarmés ›Unheimliche Analogie‹
Arthur Gordon Pym gewidmet
„DEMON ist ein verfilmtes Prosapoem von Stéphane Mallarmé mit dem Titel „Der Dämon der Analogie“. Es ist ein inszenierter sprachtheoretischer Ausdruck. Eine Geschichte, Erzählen entfaltet sich aus der Musik eines Wortes, das allerdings gegen seine trockene Bedeutung klingt wie der Name einer Jahrhundertwende-Diva: Penultima.
Wie vorher in den Filmen die Landschaften nach einer Partitur in Fixpunkte und deren Verbindung zerlegt wurden, bekommt hier immer ein Wort eine Einstellung. Der Raum bleibt zunächst gleich, im Hintergrund liefert eine Gruppe von Männern die Nebengeräusche, und vorn sitzen drei Frauen, die in drei verschiedenen Sprachen den Text rezitieren. Die jeweils Sprechende nimmt mit Beginn der Einstellung den Platz in der Mitte ein. Damit verläuft die Literatur nicht mehr wie üblich linear. Die Wörter häufen sich auf einer Stelle monumental.
Wenn man will, kann man die Geschichte in einer Sprache verfolgen. Eigenartigerweise versteht man sie trotz Emigholz’ ikonoklastischem Verfahren sehr gut. Es bleibt einem sogar noch die Zeit festzustellen, daß die englische und die deutsche Version gemessen an Mallarmés marmorner Prosa sich anhören wie ein Stück Feuilleton und daß die Geschichte im Englischen vielleicht gar nicht funktionieren kann mit dem zweisilbigen unmagischen Wort Penult. Das ist kein Name, der sich zu einer Geschichte mit Horroreffekten verzweigen könnte.
Emigholz’ Film ist die dritte Übersetzung in eine andere Sprache, die einzig korrekt funktionierende. Er hat nicht mit Entsprechungen versucht, sie zu übertragen, er hat den Bann gebrochen, indem er Bilder und Sprache in ein unanaloges Verhältnis zueinander gesetzt hat. Er hat die Wörter verräumlicht und ihnen eine von der Geschichte unabhängige Zeitdimension gegeben. Und sich dem Traum von Mallarmé genähert, zu zeigen, dass die Sprache Objekt sein kann, ein Gegenüber.“