Camuflaje

Werk


Camuflaje
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Camouflage
Jonathan Perel    → Biografie anzeigen   
Argentinien
2022
Spanisch
2022

Für zwei Minuten sieht man nichts als Waden, bloße Füße und Asphalt. Jedes Mal, wenn ein Fuß auf dem Boden aufkommt, hört man ein klatschendes Geräusch, dazu den schnellen Atem des Läufers. Der Rhythmus ist beständig, trotzdem steckt etwas Getriebenes in der Einstellung. Der Läufer ist Félix Bruzzone, ein Schriftsteller, der in der Nähe der Militärbasis Campo de Mayo bei Buenos Aires lebt. Auf seinen Recherchen und Erfahrungen beruht Jonathan Perels Film CAMUFLAJE. Was ihn antreibt, erzählt er aus dem Off: Seine Mutter wurde von den Militärs zum Verschwinden gebracht. Er war damals ein Säugling. Dass sie in Campo de Mayo starb, erfuhr er, nachdem er ein Grundstück in der Nähe gekauft hatte. Wie umgehen mit dieser Brache, auf der die Militärs vor 45 Jahren ihre Gegner*innen töteten? In inszenierten Begegnungen spricht Bruzzone mit Anwohner*innen und Besucher*innen. Ein Makler schwärmt von der Wertsteigerung, ein Zusammenstoß mit Soldaten auf dem Militärgelände verläuft glimpflich, eine Überlebende des Lagers beschreibt, auf wie viel Widerstand die Idee, ein Mahnmal zu errichten, stieß. Von einem Dokumentationszentrum ganz zu schweigen. Bruzzone läuft weiter, unermüdlich. (Cristina Nord)