Viva Riva!
Werk
Demokratische Republik Kongo, Frankreich, Belgien
2010
Lingala, Französisch
2011
In Kinshasa wird das Benzin knapp. Während auf den Straßen der Verkehr erlahmt, setzt sich in der Unterwelt der Riesenstadt eine unglaubliche Maschinerie in Gang, die immer mehr an Fahrt gewinnt. Eine Schmugglerbande aus dem benachbarten Angola hat Benzin gebunkert, das aber erst verkauft werden soll, wenn die Preise noch weiter gestiegen sind – und klar ist, in wessen Taschen das Geld landen wird. Ein wilder, wahnsinniger Kampf um die Position des Königs der Unterwelt bricht aus. Und der smarte Riva verguckt sich ausgerechnet in die umwerfend schöne Freundin seines Gegenspielers. Im schwülen SaiSai-Club beginnt der Tanz auf dem Vulkan. Der Debütfilm des jungen Kongolesen ist ein rasanter Thriller, so angstfrei inszeniert, wie seine Helden mit Waffen umgehen. Sex, Gier, Gewalt und Geld treiben die atemlos erzählte Geschichte voran, im Rhythmus der Stadt, die dieses Tempo all ihren Bewohnern abverlangt. Dabei verblüfft die Eleganz, mit der Munga mit cinematografischen Konventionen zu spielen versteht – als Genrefilm wird Viva Riva! Kinshasas heimlicher Reputation als trendsetting city in sämtlichen Modeangelegenheiten mehr als gerecht. Dermaßen gut gekleidete Gangster hat man im Kino lange nicht gesehen. (Dorothee Wenner)