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Werk


A-Clip III - 2003 (Folge 4)
Ulrike Müller
Österreich
2003

Nichts ist so alt wie eine Nachricht von gestern, und so kann man sich auch selbst in dieser kurzen Zeitspanne mehrmals verändert haben. Warum man sich dennoch dieser Logik der Herstellung von Gegenwart hingibt, fragt die Autorin dieses Filmes, und erinnert an Alice hinter den Spiegeln.

A-Clip, also die 53 gezeigten A-Clips wurden im April 2003 in drei Studios in Berlin, London und Los Angeles produziert. Dabei entstanden in Los Angeles fünf, in London sieben und in Deutschland, koordiniert durch das Studio in Berlin, 41 Kurzfilme. A-Clip hat ein redaktionelles Prinzip. Die Filme entstehen in einem Studioprozess, in dem die Filme gemeinsam konzipiert und diskutiert werden. Entstanden sind 53 sehr unterschiedliche Filme, die sich im großen Rahmen mit dem Thema der „inneren Verunsicherung“ auseinandersetzen, der Verunsicherung, die durch eine Diskussion von außen (Krieg, wirtschaftliche Krisen- und Bedrohungsszenarios) die Menschen erfasst und zu Entsolidarisierungen führt und zur Vorstellung, diesen Szenarios persönlich und allein ausgesetzt zu sein. Dennoch werden in den Filmen keine depressiven Untergangsversionen entworfen, sondern verschiedene Filmsprachen entwickelt, die auf eine persönliche und kollektive Handlungsfreiheit verweisen. Entstanden sind 53 Kurzfilme, 53 sehr subjektive Auseinandersetzungen mit dem Medium Film und den Möglichkeiten des Kinos. Das Projekt A-Clip, das durch den Hauptstadtkulturfonds der Stadt Berlin gefördert wurde, ermöglicht diesen Filmen nun eine allgemeine, über den Kunstraum oder die Festivalstrukturen hinausgehende Öffentlichkeit. Gezeigt werden die A-Clips in insgesamt 500 Kopien in den drei Städten (Berlin, London und Los Angeles), sowie in Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz.