Sorcière japonaise
Werk
Die Kamera folgt mehreren Männern, die sich durch das Unterholz eines nächtlichen Waldes schlagen. Sie bezieht den Betrachter in die Verfolgung mit ein, lässt ihn jedoch über Absicht und Motivation der Männer im Dunkeln – bis sich das Bild am Ende öffnet und den Blick freigibt auf die Leinwand als Projektionsfläche in doppelten Sinne. Zum einen als Metapher für die Unerreichbarkeit des Objekts der Begierde, zum anderen als Oberfläche, auf der sich der Film überhaupt erst zeigen kann. Zwischen diesen beiden Polen entfacht die Kamera eine Sogwirkung, bei der das Begehren keine Erfüllung findet, sondern auf sich selbst zurückgeworfen wird. Der Film bezieht sich auf die Fotoserie The Park des japanischen Fotografen Kohei Yoshiyuki, in der der Betrachter zum voyeuristischen Komplizen nächtlicher Beobachtungen wird.