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Werk


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Maike Mia Höhne    → Biografie anzeigen   
Deutschland
2014
Deutsch

Sabine und Michael. Beide um die 40. Sie leben schon lange zusammen. Lieben sich. Formen ein Leben. Er hat ein Kind, einen Jungen, aus einer früheren Beziehung, den er wöchentlich sieht. Sie wünscht sich ein Kind. Gemeinsam entscheiden sie sich für ein Kind. Und dann wird sie schwanger und alles ist gut. Sie sind glücklich. Dann kommt die schlechte Laune und Erschöpfung der ersten Wochen der Schwangerschaft, aber auch darüber können sie lachen. Und dann verliert sie das Kind. Auch normal. Kann passieren und passiert auch oft. Sie ist nicht weiter erschrocken. Er sagt nichts. Alles geht so weiter wie immer. Sie fängt an zu boxen. Er arbeitet viel. Sie sehen sich wenig. Noch weniger. Der Sex wird auch weniger und als sie ihn eines Morgens darauf anspricht, darauf, daß sie so kein Kind bekommen werden, so, ohne Sex. Da sagt er, daß er gar nicht weiß, ob er das noch will, ein Kind. Sie ist vor den Kopf gestoßen. Er ist sprachlos.
Sabine versucht zu verstehen und versteht nichts. Er zieht sich auf seine Arbeit und denn Alltag zurück. Sie umschiffen und schiffen weiter geradeaus. Sie sieht den Hamburger Hafen von der Wohnung des Geliebten und doch ist es Stefan, den sie will. Sie suchen nach dem Gemeinsam und müssen feststellen, daß sie eine Entscheidung treffen müssen. Sabine trifft eine Entscheidung und Stefan kann endlich sagen, was er fühlt.

„Mir war es so wichtig, einen Film zu erzählen, dessen Grundfrage eine Dringlichkeit besitzt, die viele Menschen verstehen können, denn der Wunsch nach einem Kind, einem gemeinsamen Leben, daß über das eigene Ich hinaus geht, ist etwas, was sich viele Menschen wünschen. Ich wollte die Beziehung, die so einfach funktioniert, solange keiner der beiden wirklich etwas will, an den Rand bringen- dahin, wo der Wunsch eine Konsequenz bedeutet. Sabine und Michael sind Stellvertreter vieler Paare.
Das Vorläufige, die kleine Form, wie Roland Barthes es nennt, die aus dem Alltag kommt, hineinragt in die Fotografie, in den Film und ihm damit einen Moment Echtheit schenkt. Ich habe versucht, durch eine sehr naturalistische Inszenerierung mit Hilfe von Dialogen, die dem Alltag entnommen sind, mich an dieser kleinen Form entlangzubewegen, um die Nähe zum Leben herzustellen und damit eine direkte Übertragung hinein in das eigene und hin zu den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Träumen zu gewährleisten.
Mit diesem Film werden wir eine Diskussion auslösen können. Das möchte ich gerne.“ (Maike Mia Höhne)