Voices and Shells
Werk
Es beginnt im Dunkel, in einem Korridor, es fließt Wasser … In diesen Abwasserkanälen hallen Stimmen wider, es ist der Abgrund Münchens unter der Isar. Die Stimmen erzählen Fragmente von Geschichten: über verschwundene Menschen, Gewalt, Gedächtnisverlust – während sich die Kamera nun oberhalb des Erdbodens befindet und die Fassaden der Stadt abtastet, auch solche des „Dritten Reiches“. Die Stadt erscheint als Körper, der sich durch die Zeit, Vergangenheit und Gegenwart schlängelt. Wie ein Leitmotiv durch Erinnerungen zieht sich eine Spirale: eine Schnecke, ein Wasserwirbel, die Wendung einer Treppe, die immer wiederkehrenden Stimmen der Vergangenheit. Der Film ist eine Collage, die Spuren von Geschichte und Formen der Natur durcheinander wirbelt, Bilder, Stimmen und Töne aus unterschiedlichen Quellen auf eine Ebene bringt. Eine Erzählung von Lebewesen und Lebensräumen, von Fossilien, die unsere Wahrnehmung der Zeit hinterfragen. (Maya Schweizer)